Raku

Raku ist eine alte japanische Keramikbrenntechnik, die ihren Ursprung im 16. Jhdt. in Kyoto hatte. In einem Brennofen, der mit Holz befeuert wird, wird die Glasur bei 900° C zum Schmelzen gebracht. Die hellglühende Ware wird bei dieser Temperatur entnommen und kommt in ein großes Gefäß mit brennbarem Material (Laub, Heu, Papier, usw.). Durch die Verbrennung dieses Materials kommt es zum Sauerstoffentzug und zu Temperaturschwankungen in der Glasurschicht, die die für Raku charakteristischen Farb-und Oberflächeneffekte hervorrufen.

 Wichtige Hinweise für die Rakutechnik:

 Der geeignete Ton:

  • Brennfarbe = weiß, da sonst die jeweilige Farbe durch die Glasur scheinen würde (ausgenommen bei gewünschten Effekten z. B.: in Verbindung mit Transparentglasur, da kommt die Farbe des Tones zur Geltung).
  • Schamottierung: Für kleine (Ausmaße ca. 12x12cm), dünnere (5mm) oder gedrehte Stücke kann ein Ton mit 25% Schamottanteil und einer Körnung von 0,5 mm verwendet werden. Für alle anderen Werke gilt der Grundsatz: Je höher der Schamottzusatz (max. 50%) und um so gröber die Körnung (max. 3mm), um so geringer ist die Gefahr des Springens.

 

Die richtige Verarbeitung:

  • Techniken: Drehen, Wulsten (Würsteltechnik), Plattentechnik, Gießen (nur mit Schamottanteil).
  • Drehen: Möglichst gleichmäßige Wandstärke, kleinere Stücke (Ausmaße ca.12x12cm) Ton mit 25% Schamottanteil und einer Körnung von 0,5 mm, größere Stücke Ton mit 40% Schamottanteil und einer Körnung von 1mm. Diesen Ton nur noch mit Gummihandschuhen drehen.
  • Wulsten: Wulste aufsetzen, innen und außen verschmieren und anschließend durch schlagen mit einem Stück Holz z.B. Spatel verdichten. Anmerkung: Es muß kein Schlicker zwischen den einzelnen Wulsten verwendet werden.
  • Plattentechnik: Gewalzte und ausgeschnittene Platte leicht antrocknen lassen (so dass sie sich beim Hantieren nicht mehr verbiegen). Die Platten zum Zusammenfügen beidseitig aufrauen und anschließend einseitig mit viel (2 – 3 mm) Schlicker* versehen, zusammenpressen und ziehen lassen, bis der Schlicker eine nicht mehr klebrige Konsistenz hat. Dann den überschüssigen Schlicker verschmieren und langsam trocknen lassen.
  • Gießen: Schamottierte Gießmasse immer gut rühren und dann erst gießen. Wandstärke zwischen 5 und 10 mm.
  • Rohbrand: Ist unbedingt erforderlich (bis max. 950°C), die Stücke können auch bei mir eine Woche vor dem Rakubrand zum Rohbrand abgegeben werden.

 

Riskante Stücke:

  • Besonders flache Stücke z. B. Fliesen, Platten oder Objekte mit besonders großen ebenen Boden, da die bei Raku sprunghaft ansteigende Wärmeausdehnung das Stück außen zum Springen bringt und nicht über eine Krümmung umgeleitet werden kann. Abhilfe: Aushöhlen oder Verstegen oder leichte Krümmungen einbauen.
  • Streng geometrische Stücke, aus oben genanntem Grund. Abhilfe: Detto wie oben
  • Zu dicke (1,5 cm) Stücke) oder mit unterschiedlicher Wandstärke. Abhilfe: Aushöhlen.
  • Zu trocken verarbeitete Stücke.